Jaspers-Rede 2020: Vom europäischen Geist. Adam Zagajewski im Gespräch mit Sebastian Kleinschmidt

Kategorie: Archiv // Jaspers-Rede

Mi., 26. Feb., 19:30 Uhr

Stand im letzten Jahr am 26. Februar – dem Todestag von Karl Jaspers – die Kritik an der Bundesrepublik im Fokus, so ist es nun Jaspers´ Rede »Vom europäischen Geist«.
An sie wird Adam Zagajewski, der weltbekannte und preisgekrönte polnische Dichter, anknüpfen, der heute in Krakau lebt und die deutsche Kultur und Philosophie schätzt.
Wie sein Lehrer Czesław Miłosz, der 1951 ins Pariser und amerikanische Exil ging, lebte und lehrte Zagajewski seit 1982 in Paris und in den Vereinigten Staaten. Dort kam er auch in engere Fühlung mit Susan Sontag, mit der er im Jahr 2003 gemeinsam die Tübinger Poetik-Dozentur bestritt. Auch als Essayist verstand es Zagajewski seit den polnischen Anfängen, die individuelle wie politische Seite der kulturellen Freiheit zu betonen. Heute gilt er in der literarischen Welt als ein führender Vertreter des „europäische Geistes“, den Karl Jaspers schon 1946 in seiner Genfer Rede beschwor.

In Lesung, Rede und Gespräch mit dem Berliner Essayisten Sebastian Kleinschmidt gibt Adam Zagajeswki in Gedanken und Gedichten Auskunft über sein poetisches Denken. Es entzündet sich an der europäischen Tradition der Freiheit und befragt die Gegenwart mit dem künstlerischen Wort.

Die Veranstaltung ist eine Kooperation des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa (BKGE) mit der Karl Jaspers-Gesellschaft.

Adam Zagajewski lehrt Literatur an der University of Chicago und ist Mitglied u.a des P.E.N., der Akademie der Künste, der Akademie für Sprache und Dichtung sowie Ehrenmitglied der American Academy of Arts and Letters. Zu seinen zahlreichen Ausazeichnungen gehören der Heinrich-Mann-Preis und der Prinzessin-von-Asturien-Preis. Zuletzt Kleinschmidt-170x300erschien von ihm u.a.: »Die Poesie hängt die weiße Flagge aus« (Mohr-Siebeck 2018) oder »Asymmetrie« (Hanser 2017).

Dr. Sebastian Kleinschmidt ist Herausgeber und Essayist und war von 1991 bis 2013 Chefredakteur von „Sinn und Form“. Zu seinen jüngsten Veröffentlichungen zählen u.a.: »Spiegelungen« (Matthes&Seitz 2018) und »Hohe Himmel, weite Wasser. Landschaft in und um Ahrenshoop« (Verlag Ulrich Keicher 2018).