Karl Jaspers – Leben als Grenzsituation. Eine Biographie in Briefen (Igor Ebanoidze, Matthias Bormuth)
Kategorie: Aktuelles // Allgemein
Di., 06. Mai 2025, 19:30 Uhr
Ein Gespräch zum Buch und seiner Übersetzung ins Russische mit aktuellen Bezügen
Karl Jaspers führte ein Leben in Grenzsituationen, vor allem bedingt durch sein chronisches Lungenleiden. Als Psychiater erkundete er die psychopathologischen Herausforderungen des menschlichen Erlebens. Als Existenzphilosoph suchte er zudem, die geistigen Reaktionen auf biografische und politische Grenzsituationen zu verstehen.


Seit der Jugend ging es Jaspers in Briefen an vertraute Menschen darum, seine besonderen Ansichten auf die innere Wirklichkeit der Menschen zur Sprache zu bringen. Martin Heidegger und Hannah Arendt sind nur die philosophisch wichtigsten unter Ihnen.
Das Gespräch zeichnet wichtige Konturen seiner Biographie nach und widmet sich der Bedeutung von Leben und Werk von Jaspers im Horizont der russischen Übersetzung, die gerade im Auftrag der Karl Jaspers-Gesellschaft von Igor Ebanoidze vorbereitet wird, der zuletzt Thomas Manns politischen Rundfunkreden übersetzt und mit weiteren Materialien herausgegeben hat.
© Wallstein Verlag
Dr. Igor Ebanoidze studierte am Maxim Gorki-Literatur-Institut und promovierte in Moskau zum frühen Schaffen Thomas Manns. Von 2004 bis 2014 arbeitete er als Herausgeber und Übersetzer an der 13-bändigen Friedrich Nietzsche-Gesamtausgabe. Anschließend arbeitete er am Institut für die Weltliteratur der Russischen Akademie der Wissenschaften und beschäftigte sich mit der deutschen Literatur der “Stunde Null” sowie mit der Theorie der Autorschaft. Heute lebt er als georgischer Staatsbürger und freier Autor in Tiflis. Er ist auch Gründungsmitglied des Unabhängigen Instituts für Philosophie in Paris, das von emigrierten Philosophen aus Russland organisiert wurde.


Matthias Bormuth ist Professor für Vergleichende Ideengeschichte an der Universität Oldenburg und Leiter des Karl Jaspers-Hauses. Entlang eigener Forschungen zu Max Weber verdichtete er in dem Band: Wir modernen Menschen. Über Max Weber (Wallstein 2020). Zuletzt erschienen: Die Kunst des Fragens. Marginalien und Porträts (Wallstein 2024) und Trapezkünstler. Der Fall Kafka (Berenberg 2024).