Kein Hüsung oder Die Toten reiten schnell. Erinnerungen an Franz Fühmann (Wolfgang Hegewald)
Kategorie: Archiv
Di., 21. Jan., 19:30 Uhr
Reihe: „Das andere Deutschland“
Nach dem Studium der Informationsverarbeitung an der TU Dresden war Wolfgang Hegewald ab 1974 in im VEB Kraftwerksanlagenbau Radebeul tätig, später als Friedhofsgärtner in Dresden-Klotzsche. Die Möglichkeit in einem sozialistischen Gemeinwesen zu promovieren, hatte er durch sein Engagement in der Evangelischen Studentengemeinde Dresden verwirkt. Diese Studentengemeinde lud ihn 1977 zu einem Wochenende im Erzgebirge mit dem Schriftsteller Franz Fühmann ein, der vier Monate zuvor als einer der ersten eine Künstlerpetition unterschrieben hatte, die sich deutlich gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann wandte.
In der Folge entwickelte sich ein Briefaustausch zwischen dem schon etablierten Fühmann und dem noch werdenden Schriftsteller Hegewald. Neben Auszügen aus diesen und anderen Briefen geben auch Stasi-Unterlagen als Quellen Einblick in die Verwicklungen der Literatur-Szene Ender der 1970er und zu Beginn der 1980er Jahre in Ost-Berlin und Leipzig.
In Lesung und Gespräch spürt Wolfgang Hegewald dieser Zeit und ihrem Einfluss für seinen weiteren Werdegang nach.
Wolfgang Hegewald war bis 2018 Professor für Rhetorik, Poetik und Creative Writing an der Fakultät Design, Medien und Information der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg. Er gehört dem PEN-Zentrum in Deutschland an und ist Mitglied der Freien Akademien der Künste in Hamburg und Leipzig. Er ist Verfasser von Romanen, Erzählungen und Hörspielen. Zuletzt erschien von ihm u.a »Herz in Sicht« (Berlin 2014) und »Lexikon des Lebens« (Berlin 2017).
(© Photo: Roman Pawlowski)