Populär Philosophieren. Die kleinen Schriften von Karl Jaspers (Oliver Immel)
Kategorie: Aktuelles // Allgemein
Di., 10. Juni, 19:30 Uhr
Im Juli 1966, knapp drei Jahre vor Jaspers‘ Tod, zog Der Spiegel eine bemerkenswerte Bilanz seines Wirkens: »Nach der Auflagenhöhe“, heißt es da, „ist Karl Jaspers der erfolgreichste und einflußreichste Philosoph deutscher Sprache in diesem Jahrhundert.«
Hinter dem, was nach alleiniger Gunst der Leserschaft klingen mag, steckte durchaus Kalkül. Denn Jaspers stellte sich dem „Wagnis der Öffentlichkeit“ wie kaum ein anderer Philosoph des 20. Jahrhunderts; sein Wirken in die Breite entsprach einem unbändigen Willen zur Wirkung und lag tief begründet in seinen philosophischen Motiven.
War Jaspers also ein Pop-Philosoph? Was trieb ihn an? Worauf wollte er hinaus? Was ließ ihn das noch 1931 offenkundige Unbehagen an der „Masse“ überwinden und den Auftrag einer „Propaganda für die Wahrheit“ ergreifen?
Oliver Immel, Editor der Karl-Jaspers-Gesamtausgabe, geht in seinem Abendvortrag mit Blick auf die kürzlich von ihm unter dem Titel „Texte zur Philosophie (1938-1961)“ herausgegebenen Aufsätze, Vorträge und Interviews von Jaspers auf eine philosophische Spurensuche.
Dr. Oliver Immel studierte Philosophie, Ethnologie und Anglistik an der Universität Mainz. Er lehrte als Dozent für Philosophie an den Universitäten Mainz, Heidelberg, Vechta und Oldenburg und ist seit 2012 wissenschaftlicher Editor der Niedersächsischen Akademie der Wissenschaften zu Göttingen am Philosophischen Institut der Universität Oldenburg.