Senf zum Dessert. Fast ein Heimatroman (Wolfgang Hegewald)

Kategorie: Aktuelles // Allgemein

11. Juni 2024, 19:30 Uhr

LEIDER MUSS DIE VERANSTALTUNG KRANKHEITSBEDINGT AUSFALLEN!

Kurze scharfkantige Stücke, Prosakobolde, die das Sarkastische und Skurrile nicht scheuen, im Wortlaut auskristallisiert, und literarische Notationssysteme des Alltags haben in letzter Zeit Wolfgang Hegewalds Prosaschreiben geprägt und regiert.

Diese Figurenkonstellation mit ihren Wendungen und Überraschungen, ihrer Situationsskomik, ihren Verwandlungen und unberechenbaren Erfahrungen sorgt für ein dramaturgisches Gefüge, das die siebzig Mikrokapitel verbindet. Sie stehen in der Tradition von Capriccios mit Formen des Komischen und Grotesken und dem Interesse an Aufklärung und ihren Abgründen spielen.

Durch die Kapitel hindurch fungiert das Phantastische, nach einem Diktum von Julio Cortázar, als Methode zur Überprüfung des Wirklichen. Spaziergänge, poetologische Reflexionen, Träume, Erinnerungsfeten, polemische Interjektionen zur Zeitgenossenschaft, Sprachspiele – das Repertoire ist groß. Der im Untertitel anklingende Heimatbegriff ist elliptisch beschaffen, mit den Polen Schreiben und Wohnen.

©PalmArtPress

Der Schriftsteller Wolfgang Hegewald stammt aus Dresden. 1987/88 war er Stipendiat der Villa Massimo in Rom. Er begründete 1993 das „Studio Literatur und Theater“ an der Universität Tübingen. Seit 1996 war er Professor für Poetik, Rhetorik und Creative Writing an der HAW Hamburg. In der Hansestadt hob er im Jahr 2000 den Italo Svevo Preis aus der Taufe. Seine Werke erschienen bei S. Fischer, Matthes und Seitz und Wallstein. Jüngste Veröffentlichung vor dem aktuellen Buch bei Palm Art Press: „Tagessätze. Roman eines Jahres“ (Wallstein 2021).