Suizidales Denken bei Goethe. Werther und Wahlverwandtschaften im Vergleich (Matthias Bormuth)

Kategorie: Archiv

Di., 08. Nov., 19:30 Uhr

Der Vortrag widmet sich Goethes literarischen „Erfolgstexten“, dem 1774 erschienenem Briefroman »Die Leiden des jungen Werthers« und den 1809 aus einem Novellenplan hervorgegangen »Wahlverwandtschaften«.
Während das Thema des Suizids in dem von leidenschaftlichen Gefühlen geprägten Werther offensichtlich im Zentrum steht, kommt ihm in dem späteren Beziehungsroman eine scheinbar marginale, aber entsprechend der sublim, auch religiös eingeführten Passionsthematik doch für den Autor erhebliche Bedeutung zu. Freuds tiefenpsychologische Frage nach den Möglichkeiten der literarischen Sublimation menschlicher Passionen wird ein leitendes Motiv im Vergleich darstellen, der das suizidale bormuth-matthias-05-13Denken Goethes im ideengeschichtlichen Rahmen der westlichen Welt untersucht.

Der Abend ist eine Veranstaltung der Goethe-Gesellschaft Oldenburg.

Matthias Bormuth hat die Heisenberg-Professur für vergleichende Ideengeschichte am Institut für Philosophie der Carl von Ossietzky Universität inne und ist Vorsitzender der Karl Jaspers-Gesellschaft.