„Todesfuge – Biographie eines Gedichts“ (Thomas Sparr)
Kategorie: Archiv
Mi., 28. Okt. 2020, 19:30 Uhr, Kunstverein Oldenburg
Kein anderes Gedicht hat nach 1945 solche Berühmtheit erlangt wie Paul Celans »Todesfuge«. Entstanden unter dem unmittelbaren Eindruck der Ermordung seiner Eltern durch die Nazis gilt es als eines der frühesten literarischen Zeugnisse im Angesicht der Shoah. Thomas Sparr zeichnet die Geschichte dieses Gedichts nach, das wie kein zweites deutschsprachiges Werk in der Nachkriegszeit eine ganze Epoche ins Bild setzt und eine enorme, bis heute andauernde internationale Wirkungsgeschichte entfaltet. Er spannt den Bogen von seiner Entstehung über seine zunächst kontroverse Aufnahme in den 1950er Jahren bis hin zu den Literaten und Künstlern, die sich bis in unsere Tage davon inspirieren lassen. Seine Erzählung zeigt auch, dass das Gedicht auf besondere Weise die Biographie Celans birgt.
In Lesung und Gespräch mit dem evangelischen Landesbischof Ralf Meister bringt Thomas Sparr verschiedene Aspekte des Gedichts und des Dichters zur Sprache.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit den Interkulturellen Jüdischen Studien und dem Oldenburger Kunstverein in den Räumlichkeiten des Kunstvereins statt:
Damm 2a, 26135 Oldenburg (direkt neben dem Augusteum).
Es wird um Anmeldung gebeten unter der Tel.-Nr.: 0441-27109
oder per Email an: info@oldenburger-kunstverein.de
Die Plätze bleiben unnummeriert.
Bitte beachten Sie die geltenden Hygiene- und Vorsichtsmaßnahmen.
Thomas Sparr war nach dem Studium der Literaturwissenschaft und Philosophie in Marburg, Hamburg und Paris von 1986 bis 1989 an der Hebräischen Universität in Jerusalem tätig, anschließend im Deutschen Literaturarchiv in Marbach. Von 1990 bis 1998 leitete er den Jüdischen Verlag, war Cheflektor des Siedler Verlags und arbeitet heute als Editor-at-Large im Suhrkamp Verlag in Berlin. Er ist mit Arbeiten zu Paul Celan hervorgetreten. Zuletzt erschien von ihm »Grunewald im Orient. Das deutsch-jüdische Jerusalem« (2018).
(© Photo: Jürgen Bauer)