„Das heimliche Deutschland des Geistes“. Hermann Kasack als Schriftsteller (Igor Ebanoidze)

Kategorie: Archiv

Di., 02. Juli, 19:30 Uhr

Als vor 1947 Jahren Hermann Kasacks bekanntestes Erzählwerk »Die Stadt hinter dem Strom« erschien und in acht europäische Sprachen übersetzt wurde, wurde es in der Rezeption mit Thomas Manns »Zauberberg« und Hermann Hesses »Glasperlenspiel« gleichgesetzt. Heute gilt das Werk wie die anderen Texte Kasacks als weitgehend in Vergessenheit geraten. Dies wird dem ästhetischen Wert des Autors und auch seinem Platz in der deutschsprachigen wie in der Weltliteratur kaum gerecht.

Im Vortrag soll die Spezifik der dichterischen Welt Hermann Kasacks und die Entwicklung der wichtigsten Konstanten seines Gesamtwerkes aus phänomenologisch-hermeneutischer Perspektive analysiert werden.

Igor Ebanoidze studierte am Maxim Gorki-Literatur-Institut, Ebanoidzeer promovierte in Moskau zum frühen Schaffen Thomas Manns. Von 2004 bis 2014 arbeitete er als Herausgeber und Übersetzer an der 13-bändigen Friedrich Nietzsche-Gesamtausgabe. Zurzeit ist er Leiter des Verlages „Kulturnaja revolutsija” und Mitarbeiter des Instituts für die Weltliteratur. 2015 wurde er mit dem Medaille des Instituts für Philosophie der Russischen Akademie der Wissenschaften ausgezeichnet.