Die Theorie des Bildes in Fichtes später Wissenschaftslehre (Rainer Schäfer)

Kategorie: Archiv // Junge Philosophie

Do, 6. Feb., 19:30 Uhr

„Du sollst Dir (k)ein Bildnis machen.“ –
Die Bildtheorie des späten Fichte ist außerordentlich komplex, in der Forschung umstritten und sicherlich eine der fruchtbarsten Bildtheorien überhaupt. Fichte gibt dem Bild zwar einerseits eine ontologische Fundierung, sieht es aber gleichwohl als unabhängig vom Sein an. Die Selbständigkeit des Bildes drückt sich in seiner Universalität, Unhintergehbarkeit und Reflexibilität aus.
Das Bild ermöglicht dem Bewusstsein Transparenz und Evidenz; insofern ist die späte Bildtheorie eine Weiterführung der Subjektphilosophie des frühen Fichte. Gleichwohl geht er mit der Bildtheorie aber auch über den früheren Ansatz hinaus, denn das Bild wird trotz seiner Selbständigkeit auch als Abbild des Absoluten verstanden, das sich in ihm gleichermaßen zeigt und verbirgt.

An den Vortrag schließt sich am Freitag , den 7. Feb., um 10:00 Uhr ein vertiefender Workshop an.
Anmeldung und Textmaterial sind über das Kontaktformular der Homepage möglich.

Prof. Rainer Schäfer hat den Lehrstuhl für Theoretische Philosophie an der Universität Bonn inne. Forschungsschwerpunkte sind neben der Theoretischen Philosophie u.a. die Klassische deutsche Philosophie von Kant bis Hegel sowie Philosophie des 19. und des 20. Jahrhunderts. Von ihm erschien u.a. „Was Freiheit zu Recht macht – Manuale des Politischen“ (Boston/Berlin 2014) oder „Johann Gottlieb Fichtes „Grundlage der gesamten Wissenschaftslehre“ von 1794“ (Darmstadt 2006).