Originalton und Weltecho. Der globale Widerhall auf Jürgen Habermas (Stefan Müller-Doohm)

Kategorie: Archiv

Di., 18. Juni, 18:00 Uhr

Aus Anlass des 90. Geburtstages des weltbekannten Philosophen und Soziologen Jürgen Habermas ist die Abendveranstaltung dem umfassenden Werk und Denken des Jubilars gewidmet.

Eröffnet wird der Abend mit dem Vortag des Habermas-Biographen und Soziologen Stefan Müller-Doohm:
„Originalton und Weltecho. Der globale Widerhall
auf die Kommunikationstheorie von Jürgen Habermas“

Der Vortrag verdeutlicht, dass die Theorie von Habermas in ihrer Vielschichtigkeit ein Ganzes ist. Was wir unter politischen Aspekten von ihr lernen können, ist der Entwurf einer streitbaren – in seinen Worten – „deliberativen Demokratie“. Eine Demokratie also, die aus dem Geiste der Kommunikation und vom Argumentieren lebt, zu der institutionell der Rechtsstaat und die Grund- und Menschenrechte gehören. In philosophischer Hinsicht zeigt Habermas uns, dass es – trotz aller historischer Rückfälle gestern und heute – die Vernunft gibt, dass diese sich im kommunikativen Gebrauch der Sprache entfaltet und in der argumentativen Rede steckt. Die von ihm entwickelte Diskursethik entwirft ein Modell für transparente und nachvollziehbare Begründungsprozesse, ausgehend davon, dass es keine Klärung des Wahren, Richtigen und Wahrhaftigen vor aller Prüfung geben kann.

Nach einer Aussprache im Anschluss an den Vortrag folgt um 19:30 Uhr eine öffentliche Podiumsdiskussion. Aus der Sicht der Historikerin Franziska Meifort, des Soziologen Martin Heidenreich, des Philosophen Philip Hogh (alle Oldenburg), weiterhin des Hamburger Politikwissenschaftlers Markus Padberg und des Philosophen Roman Yos (Potsdam) wird über die Frage diskutiert:

„Auf dem Weg zu einer transnationalen Demokratie?
Jürgen Habermas und seine Idee eines vereinigten Europa“