Zur Situation der Couchecke – Martin Warnke in seiner Zeit (Matthias Bormuth, Richard Hüttel)

Kategorie: Aktuelles // Allgemein

Mi., 11. Januar 2023, 19:30 Uhr, Oldenburger Kunstverein

Matthias Bormuth stellt sein Buch im Gespräch mit Richard Hüttel vor.

Der Kunst- und Kulturhistoriker Martin Warnke (1937-2019) – geboren und aufgewachsen in Brasilien – gehörte zu den intellektuell prägenden Figuren der späteren Bundesrepublik. Als Aufklärer pochte er auf die Autonomie des Einzelnen und las Karl Marx mit Jacob Burckhardt gegen den Strich. Im besten Sinne verstand er „Kunst als Verräterin“, die gegen staatliche, religiöse und politische Mächte erlaubt, verhüllt die eigene Wahrheit zu sagen.

Was er in Hofkünstlern wie Velázquez, Rubens oder Goya malerisch an gesellschaftlicher Subversion ins Bild gesetzt sah, verwirklichte er selbst in seinen Büchern und Essays. Seit seinen Artikeln zum Frankfurter Auschwitz-Prozess suchte er auch mit seinen liberalen Ansichten ein breiteres Publikum.  Martin Warnke war in den 1968er Jahren, die er in Marburg lehrte, und später am Hamburger Aby Warburg-Haus, das er neu begründete, in diesem Sinne nie fest einzuordnen. Seine sokratische Kunstgeschichte ist ein Stück implizite Philosophie, die mit luziden Sätzen zum Nachdenken anregt.

Das Buch zu Leben und Werk Martin Warnkes wird im Gespräch mit dem Kunsthistoriker Richard Hüttel vorgestellt.  

Matthias Bormuth ist Professor für Vergleichende Ideengeschichte am Institut für Philosophie; er leitet das Karl-Jaspers-Haus. Von Martin Warnke veröffentlichte er im Wallstein Verlag mehrere Auswahlbände seiner Essays: Schütteln Sie den Vasari… Kunsthistorische Profile (2017), Künstlerlegenden. Kritische Ansichten (2019) und Warburgs Schnecke (2020). Sein Buch Zur Situation der Couchecke – Martin Warnke in seiner Zeit erschien jüngst im Berenberg-Verlag.

Richard Hüttel (*1949) war nach dem Studium der Kunstgeschichte, christlichen Archäologie und Germanistik bis 2003 Kustos der Graphischen Sammlung der Universität Trier und von 2003 – 2011 stellvertretender Direktor des Museums der bildenden Künste Leipzig. Seit seinem Ruhestand 2011 ist er Gastkurator in verschiedenen deutschen Museen.

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