Das wilde Denken des Joseph Beuys. Ein intellektuelles Porträt (Tilman Allert)

Kategorie: Archiv

Di., 7. Sept., 19:30 Uhr, Oldenburger Kunstverein

Joseph Beuys (1921-1986) genießt als Künstler heute Weltruhm, wurde aber schon zu Lebzeiten als „Scharlatan“ angefeindet. Wie kaum ein anderer prägte und polarisierte er die zeitgenössische Kunst. Welche Rolle spielt der Mann aus Kleve, der zum Inbegriff der Gegenwartskunst geworden ist, heute?

Die biographische Erkundung, die Philip Ursprung zum 100. Geburtstag im C.H. Beck-Verlag vorgelegt hat, nimmt Tilman Allert zum Anlass, ein intellektuelles Porträt des „wilden Denkers“ zu zeichnen. Der Frankfurter Soziologe interessiert sich für die Vielzahl von Ausdrucksmaterialen und das Ensemble von Handlungstypen, denen Beuys seine Resonanz verdankt. Er lotet das Konfliktpotential des Handlungsraums Kunst aus, das Beuys wie wenige in seinem Werk zu gestalten verstand, angeregt von der Intellektuellensoziologie Max Webers.

Nach dem Vortrag wird im Gespräch auch Eduard Beaucamp zu Wort kommen, der in seinen frühen Jahren als Kunstkritiker der FAZ Joseph Beuys persönlich öfter begegnete und eine kritische Sympathie für ihn bewahrte.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Oldenburger Kunstverein in dessen Räumlichkeiten statt: Damm 2a, 26135 Oldenburg (direkt neben dem Augusteum).

Es wird um Anmeldung gebeten unter der Tel.-Nr.: 0441-27109
oder per Email an: info@oldenburger-kunstverein.de
Die Plätze bleiben unnummeriert.

Bitte beachten Sie die geltenden Hygiene- und Vorsichtsmaßnahmen.

Tilman Allert ist- Professor für Soziologie und Sozialpsychologie an der Goethe-Universität in Frankfurt a. M. und lehrt als Gastdozent an den Universitäten von Tiflis und Eriwan sowie an der International Psychoanalytical Universitiy in Berlin. Zuletzt erschien von ihm »Der Mund ist aufgegangen. Vom Geschmack der Kindheit« (2016) sowie »Gruß aus der Küche: Soziologie der kleinen Dinge« (2017).  beaucamp-passfoto_DSC8645

Dr. Eduard Beaucamp ist Publizist und Kunstkritiker, u.a. seit den 1970er Jahren in der FAZ, wo er für das Werk Tübkes einsteht. Als besonderer Kenner der Kunst der ehemaligen DDR  gab er die privaten Notate von Werner Tübke unter dem Titel »Mein Herz empfindet optisch« (Wallstein 2017) mit heraus. Außerdem erschien von ihm zuletzt: »Im Spiegel der Geschichte. Die Leipziger Schule der Malerei« (Wallstein 2017).